Tipps zum Pilgern

Deinen Rucksack solltest Du sinnvoll packen; denn das Ziel Deines Pilgerns ist eine Deine Seele entlastende Erfahrung mit Leib & Seele! Überleg einmal: vielleicht sind die zuviel gepackten Kilos auch ein Zeichen für die Last, die Du in Deiner Seele mit Dir herumschleppst. Deshalb ist die erste Übung vor der Tour eine ehrliche und strenge Verringerung Deines Gepäcks! Du wirst rasch merken: das war richtig! Dabei hilft Dir die „10 % - Regel“: Dein Rucksack sollte nicht schwerer sein, als 10 % Deines Körpergewichtes. Und denk dran: meistens hast Du noch Proviant und Wasser dabei ...

Das Schuhwerk sollte wie eine Liebeserklärung an Deine Füße sein; denn ohne Deine Füße kannst Du den Pilgerweg nicht genießen. Gute Halbschuhe reichen oft zum Wandern aus; natürlich ist in bergiger Landschaft ein Schuh mit stützender Seite für die Fußgelenke sinnvoll. Auf jeden Fall solltest Du Dich und Deine Schuhe gut eingelaufen haben! Das dient einer gewissen Fitness; und es schützt Deine Füße vor vermeidbaren Blasen!

Die Sorge vor Blasen an den Füßen treibt auch viele Pilgernde um; verständlich, denn damit ist meistens die frohstimmende Leichtigkeit des Pilgerns verflogen. Klar: es gibt jede Menge verschiedener Blasen-Pflaster ... eines in Deinem Rucksack dabei zu haben, ist sicher gut. Aber es geht auch ohne Blasen. Neben einem Lauftraining vor der Pilgertour habe ich persönlich hervorragende Erfahrung mit meinen Socken gemacht!
Zunächst achte ich darauf, möglichst keine Kunstfasern in den Socken zuzulassen. Und dann bekleide ich meine Füße nach dem Doppel-Prinzip: über ein leichtes Paar Socken ziehe ich ein zweites festes Paar an. Der Effekt ist, dass sich die Reibung innerhalb des Schuhs hauptsächlich zwischen den Socken abspielt, nicht aber zwischen der Haut und den Socken.
 

Beim Pilgern hoffen wir, dass Leib und Seele – beide gemeinschaftlich – das Laufen lernen. Deshalb bereite ich nicht nur meine Fitness und meinen Rucksack vor; sondern ich überlege mir (am Vortag) in Ruhe, mit welchem Gedanken ich gern auf meiner Pilgerstrecke unterwegs sein möchte.
Ein kleiner Text, ein Lied, ein Gegenstand kann so einen ganzen Tag lang meine Begleitung darstellen. Manchmal schweifen – natürlich – meine Gedanken ab, aber das Tagesthema wird mich wieder finden!
Es gibt viele Pilger:innen, die sich im Laufe der Zeit ein kleines Notiz-Büchlein zugelegt haben, in das sie ihnen wertvoll gewordene Texte hineinschreiben; auch Tagebucheintragungen haben dort einen schönen Ort der Erinnerung.
Wie halte ich es mit den Wanderstöcken? Natürlich sind diese nicht wirklich vonnöten. Dennoch habe ich mir angewöhnt, meine Schritte durch diese leichten Stöcke zu unterstützen. Sie helfen, auch die – dann angewinkelten – Arme mit in eine fließende Körperbewegung hineinzunehmen. Sie geben meinem Laufen einen Rhythmus. Und: sie unterstützen die Regelmäßigkeit von Atmung und Schrittfolge. Auch bei der Auswahl der Wanderstöcke ist es gut, auf geeignetes Material zu achten: es sollte vermieden werden, dass sich Schweiß an der Hand-Innenfläche bildet! Und: durch eine Teleskop-Technik kannst Du die Stöcke auf Deinen individuellen Bedarf einstellen; Regel: die Stockhöhe sollte die Höhe Deines Ellenbogengelenks nicht überschreiten.

Das wertvollste Nass auch auf Deinem Pilgerweg ist Wasser!
Viele Menschen müssen daran erinnert werden, wirklich regelmäßig zu trinken. Deshalb gib Dir eine kleine Hilfe, in nicht zu großen Zeitabständen zur Wasserflasche zu greifen! Nicht nur bei Sonnenschein, sondern auch (!) bei Regenwetter braucht Dein Körper diesen regelmäßigen Stopp an der „Tankstelle“. Du wirst dabei schnell merken: am besten ist klares Leitungs- oder Bachwasser. Alle Zuckerzusätze sind vollkommen unwichtig; die Flüssigkeit braucht Dein Körper, nicht die Zusätze – von denen wir dann in der Regel meist viel zu viel zu uns nehmen ...